Die Gründung des Schützengaues Sulzbach–Rosenberg war nicht der Beginn der schießsportlichen Tätigkeit in dieser Region, sondern letztlich die Zusammenfassung aller Aktivitäten dieser Richtung unter einem Dachverband und damit eine weitere Strukturierung des bereits bestehenden Oberpfälzer Schützenverbandes von oben nach unten.
Zur Gründungsversammlung am 31. Mai 1923 erschienen folgende Vereine:
- 1912 Neukirchen
- 1894 Rosenberg
- Diana Edelsfeld
- Bruderbund Niederricht
- Germania Großalbershof
- Amphora Sulzbach
Alle Anwesenden stimmten für die Gründung des Gaues, der den Namen Gau V erhält. Bei der anschließenden Wahl wurde Hans Melchner zum 1. Gauschützenmeister gewählt.
Die Bekanntgabe des Bruderbunds Niederricht, dass er am 16. und 17. Juni ein Waldfestschießen veranstaltet, nimmt der neugewählte Gauschützenmeister zum Anlass, hier eine Scheibe des Gaues mitlaufen zu lassen. Die anwesenden Mitglieder stimmten seinem Ansinnen zu, so dass das 1. Gauschießen noch in der Gründungsversammlung beschlossen wurde.
Im Jahre 1926 erfolgte eine Umorganisation des Bayerischen Zimmerstutzenschützenverbandes und des Oberpfälzer Schützenverbandes. Der Gau V wurde dem Kreisverband Oberpfalz zugeordnet und wurde fortan als Gau 105 geführt.
Er besteht zu diesem Zeitpunkt aus 11 Vereinen mit 307 Mitgliedern. Bis zum Jahre 1929 erhöht sich die Zahl der Bundesmitglieder auf 383 in 17 Vereinen.
Erstmals wird 1932 in einem Steinbruch bei Rosenberg ein gut besuchtes Kleinkaliberschießen abgehalten.
Die letzte Generalversammlung des Gaues 105 findet am 30. April 1933 statt. Der Gau besteht zu diesem Zeitpunkt aus 27 Vereinen mit 400 Mitgliedern. Doch die nationalsozialistische Zeit wirft bereits lange Schatten. Am 31. Oktober 1933 löst sich der Oberpfälzer Schützen- verband auf Anordnung selbst auf und damit hört auch der Gau 105 auf zu bestehen.
Die Wiedergründung wurde vom ehemaligen Gauschützenmeister Josef Schwarzkopf in die Wege geleitet. Er lud alle „alten“ Vereine zu einer Gauversammlung am 01. Oktober 1951 ein. Seiner Einladung folgten 5 Vereine mit 57 Mitgliedern. Man beschloss den Gau wieder zu beleben und das neue Gewächs erhielt den Namen „Schützengau Sulzbach–Rosenberg“. Auf dem 1. ordentlichen Gauschützentag nach der Wiedergründung beschloss die Versammlung sich wieder dem Oberpfälzer Schützenbund anzuschließen.
Mit der Aufhebung des Vereinsverbotes für die Schützenvereine entwickelte sich der Gau nahezu explosionsartig. Allerorts lebten alte Gesellschaften wieder auf. Zum Ende des Jahres 1953 zählte der Schützengau bereits wieder 18 Vereine mit 815 Mitgliedern und hatte damit seine Vorkriegsstärke wieder erreicht.
In den folgenden Jahren wurden weitere alte Gesellschaften wiedergegründet, und eine Anzahl neuer Vereine kam hinzu. Mit Stolz, so kann man dem Protokoll der Gauversammlung vom 01. August 1958 entnehmen, verkündete der damalige Gauschützenmeister Hans Kurz in seinem Rechenschaftsbericht die neuen Mitgliederzahlen. Dem Gau gehören mit dem heutigen Tage 1363 Mitglieder aus 29 Vereinen an.
Diese Aufwärtsentwicklung setzte sich stets fort, so dass der Schützengau Sulzbach-Rosenberg heute aus 34 Vereinen mit ca. 4600 Mitgliedern besteht.
Dies ist nur ein kleiner Auszug aus der Chronik des Schützengaues Sulzbach-Rosenberg, die im Jahre 1988 als Buch erschienen ist und jederzeit käuflich erworben werden kann.
Die Gauschützenmeister seit 1923
Gauschützenmeister Hans Melchner Über den ersten Gauschützenmeister Hans Melchner ist wenig bekannt und auch kaum etwas in Erfahrung zu bringen. Er ist von Beruf Obermaschinist und handelt nebenbei mit Waffen und Munition. Daher ist er auch bei den 1923 schon bestehenden Schützenvereinen bestens bekannt, so dass sie ihn bei der Gründungsversammlung zum 1. Gauschützenmeister wählen. |
Gauschützenmeister Josef Schwarzkopf |
Gauschützenmeister Johann Adam Kurz Hans Kurz wird 1897 in Rosenberg geboren und ist auch ein Mann der ersten Stunde beim Schützengau Sulzbach-Rosenberg. Er gehört vom ersten Tag an dem Gauausschuß an, übernimmt 1925 das Amt des stellv. Gauschatzmeisters, wird 1930 2. Gauschützenmeister und löst 1933 Schwarzkopf als 1. Gauschützenmeister ab. Dies bleibt er auch - ab 1934 unter dem Titel "Unterkreisführer" - bis 1937. Auch bei der Wiedergründung des Gaues ist Hans Kurz eine treibende Kraft und wird bei der Gründungsversammlung zum stellv. Gauschützenmeister gewählt. 1953 übernimmt er wiederum das Amt des 1. Gauschützenmeisters und behält es bis 1959.Viele hohe und höchste Auszeichnungen hat sich Hans Kurz bei den Schützen erworben und viele Vereine haben ihn zu ihrem Ehrenmitglied gemacht. Auch beim Oberpfälzer Schützenbund ist er aktiv und gibt deswegen sogar 1959 sein Amt als 1. Gauschützenmeister auf. Zu diesem Zeitpunkt wird er nämlich zum 2. Bundesschützenmeister in Schwandorf gewählt und übernimmt als Bundesgeschäftsführer den OSB. |
Gauschützenmeister Georg Zagel 1902 in Steinling geboren, tritt Georg Zagel 1928 in den Schützenverein Germania Großalbershof ein und ist dort viele Jahre als Rüstmeister aktiv. 1951 siedelt er nach Rosenberg über und schließt sich dem dortigen Schützenverein 1893 Rosenberg an und führt diesen Verein mehrere Jahre als 1. Schützenmeister. Auch beim Schützengau arbeitet er aktiv mit, wird 1954 2. Gauschriftführer und 1959 Nachfolger von Hans Kurz als 1. Gauschützenmeister mit der Führung des Gaues betraut. Dieses Amt übt er unter dem Respekt aller Schützenvereine bis zum Jahre 1970 aus, als ihn eine heimtückische Krankheit zur Aufgabe zwingt.Auch um den Oberpfälzer Schützenbund hat er sich verdient gemacht. 1961 wird er zum stellv. Bundesschützenmeister gewählt und übt dieses Amt vier Jahre aus. Auch Georg Zagel wird von mehreren Vereinen zum Ehrenmitglied ernannt und erhält für seine Verdienste die höchsten Auszeichnungen auf allen Ebenen der Schützenverbände. |
Gauschützenmeister Hans Bühler Die Schützenlaufbahn von Hans Bühler, der 1921 in Obersdorf geboren ist, beginnt mit der Gründung des Schützenvereins Edelweiß Obersdorf. Er wird bei der Gründungsversammlung zum 1. Schützenmeister gewählt, was er bis 1963 bleibt. Im Schützengau übernimmt er von 1960 bis 1962 das Amt des stellv. Gauschatzmeisters und führt von diesem Zeitpunkt an die Gaukasse als 1. Gauschatzmeister bis zu seiner Wahl zum 1. Gauschützenmeister im Jahre 1970. Zehn Jahre führt er den Gau und ist ebenfalls Träger hoher und höchster Auszeichnungen des DSB und des OSB. Hans Bühler erhält als 1. Mitglied im Schützengau das deutsche Ehrenkreuz in Gold.Auch im Oberpfälzer Schützenbund ist Hans Bühler kein Unbekannter. In den Jahren 1975 bis 1977 wird er in Schwandorf zum Vize-Präsidenten des OSB gewählt. |
Gauschützenmeister Karl Federer Karl Federer wird 1938 in Fronberg bei Schwandorf geboren und beginnt als Gründungsmitglied des Schützenvereins Eichenlaub Sorghof 1956 seine Schützenlaufbahn. 1963 wird er in Sorghof 1. Kassier und ein Jahr später bereits 1. Schützenmeister. Schon sehr früh stellt sich auch Karl Federer in den Dienst des Schützengaues Sulzbach-Rosenberg, wird 1966 stellv. Gauschützenmeister und übernimmt im November 1980 das Amt des 1. Gauschützenmeisters, das er bis 1991 mit großer Hochachtung von Seiten aller Vereine führt.Wie seine Vorgänger stellt auch Karl Federer seine Arbeitskraft dem Oberpfälzer Schützenbund als stellv. Bundesschützenmeister von 1967 - 1968 und als Organisationsleiter von 1970 bis Mitte der achtziger Jahre zur Verfügung. |
Gauschützenmeister Wolfgang Moll Wolfgang Moll wurde 1949 in Brand Kreis Aachen geboren. Er erlernte den Beruf des Großhandelskaufmanns und wird 1969 zum Grundwehrdienst nach Amberg einberufen. Später als Freiwilliger leistet er seinen Dienst als Soldat in den Standorten Amberg, Pfreimd und Weiden ab. Nach seiner Wehrdienstzeit bewirbt er sich bei der Deutschen Bundespost und beginnt hier eine Ausbildung im mittleren nicht technischen Dienst als Schalterbeamter. Diesen Beruf übt er auch zur Zeit noch aus.Die Schützenlaufbahn von Wolfgang Moll begann im Jahre 1962 als Jungschütze bei der Schützengilde St. Hubertus in Kerpen (Rheinl.). Nach seinem Wehrdienst schloß er sich der Schützengesellschaft Tell Vilseck 1538 e.V. an, wo er das Amt des Jugendleiters bereits im 1. Jahr seiner Mitgliedschaft übernahm. Seit 1984 bekleidet er im Verein das Amt des 2. Schützenmeisters. Im Schützengau Sulzbach-Rosenberg wird er im Jahre 1982 zum stellv. Gauschützenmeister gewählt und übernimmt 1985 das Amt des 1. Gaujugendleiters. Nach dem Ausscheiden von Karl Federer übernimmt er 1991 das Amt des 1. Gauschützenmeisters, das er bis 2015 ausführt. |
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