Soll nach 94 Jahren alles aus sein? Der Schützengau Sulzbach-Rosenberg braucht eigentlich nur einen ersten Mann an der Front.
Auch eine außerordentliche Gauschützenmeistertagung brachte noch keine neuen ersten Gauschützenmeister zutage.
Allerdings machte sowohl Georg Schmer als Stellvertreter und auch Franz Brunner, Präsident der Oberpfälzer Schützenbundes (OSB) allen doch zahlreich Anwesenden klar, wie brisant die Lage ist. Auch wenn das Gremium dahinter da ist, ohne den ersten Mann im Schützengau gibt es keinen Fortbestand. Das heißt im Klartext für die angeschlossenen 34 Vereine keinen Rundenwettkampf auf Gauebene, keine Gaumeisterschaft und somit auch keine Qualifikation der Schützen zu höheren Meisterschaften.
Im Schützenheim von „Drei Mohren“ Poppenricht waren neben den Schützenmeistern und Stellvertretern auch viele Schieß- und Jugendleiter anwesend.
Grund der Zusammenkunft waren der Rücktritt von Gaujugendleiter Benno Elefant und vor allem dem ersten Gauschützenmeister Joachim Jäger.
Die Gaujugendleitung hat Stellvertreter Thomas Borek kommissarisch übernommen und signalisiert, dass er sich bei Neuwahlen als 1. Gaujugendleiter stellt. Also fehlt derzeit wirklich nur der erste Mann im Gau.
Die jeweiligen Spartenleiter gaben kurzen Berichte über den derzeitigen Ist-Stand und der ist nicht der schlechteste, wie auch der OSB Präsident feststellte.
Gausportleiter Wolfgang Moll gab bekannt, dass 292 Schützen zur Gaumeisterschaft gemeldet waren und davon 247 angetreten sind, dies sei eine Ausgallquote von 15,4 Prozent.
Für die Durchführung des Ranglistenturnieres mit 27Teilnehmern dankte er dem Gausportbeauftragten Werner Fischer.
Von der neues Sportordnung, die 2018 kommen soll, wusste er, dass es Änderungen in der Altersstruktur geben wird. Die bisherige Altersklasse beginnt dann bereits mit 41 Jahren und aufgelegt kann schon mit 51 Jahren geschossen werden.
Stellvertretender Gaujugendleiter Thomas Borek hatte 62 Jungschützen beim Rundenwettkampf. Er will sich in einer Sitzung mit den Jugendleitern darüber einig werden, ob die RWK-Samstagsregelung wieder abgeschafft wird.
Auch gab er bekannt, dass die neue Lichtanlage bestellt, aber bisher noch nicht geliefert wurde.
Gaudamenleiter Martin Reichenberger freute sich, dass beim letzten Damenschießen in Vilseck 15 Damen aus 10 Vereinen teilnahmen und jetzt nur noch 20 Schuss gemacht werden müssen. Er lud auch Schützinnen dazu ein, die nicht mehr aktiv mitschießen.
Gausportbeauftragter Werner Fischer gab bekannt, dass das Auflageschießen immer beliebter wird und auch im RWK mit der Luftpistole aufgelegt geschossen wird.
Fischer sprach auch Probleme bei der Einhaltung der Richtlinien an, die von oben herab bestimmt werden. Seit den über 25 mal, die er die Gaumeisterschaft durchführt, sei ihm die Regeleinhaltung wichtig.
Er ging kurz auf die derzeitige Situation des Gaues ein. Joachim Jäger sei als Nachfolger von Wolfgang Moll willkommen gewesen und ihm wurde die Unterstützung durch die anderen Gauvorstandsmitglieder zugesichert und auch zuteil.
Um einem möglichen Anwärter die Angst zu nehmen schlug der Gausportbeauftragte eine Rotation in der Vorstandschaft vor. Nach zwei oder drei Jahren könnte der nächste die Führung übernehmen.
Wie wichtig diese Sitzung war, zeigte die Anwesenheit des OSB Präsidenten. Franz Brunner stellte fest „eigentlich passt alles – es fehlt nur der erste Mann.“ „Es kann eigentlich nicht sein, dass der zweitgrößte Gau im OSB keinen ersten Mann findet“, so Brunner, „es ist noch Zeit zum handeln, jetzt heißt es Ärmel hochkrempeln und Gespräche führen.“ Brunner merkte auch an, dass der OSB die Arbeit des Gaues nicht übernehmen kann und wird, wenn sich niemand findet. „Ans Auflösen sollte man zuletzt denken“, appellierte er an alle.
Sowohl Georg Schmer als stellvertretender Gauschützenmeister als auch Gauehrenschützenmeister Karl Federer appellierten noch einmal an alle Vereinsvertreter „ schaut euch um in euren Vereinen, lasst unseren Gau nicht den Bach hinunter schwimmen.“ Mit einem 3-fachen „Gut Ziel“ wurde die Versammlung beendet.